#09 | Deines Glückes Schmied bist nicht nur du selbst - Teil 1
Shownotes
Das katholische Arbeitermädchen vom Land vs. der Stadtjunge mit Migrationshintergrund und prekären sozialen Status: Was haben die beiden gemeinsam? Beide sind Symbolfiguren für alle möglichen Merkmale, die zu einer bestimmten Zeit im Bildungssystem benachteiligt wurden bzw. werden. Gleichzeitig sind sie Objekt für schulpolitische Reformen.
Vieles hat sich bereits getan im Bildungssystem, aber bildungsgerecht ist Deutschland trotzdem noch nicht. Wer z.B. weiterhin systematisch benachteiligt wird, sind Arbeiterkinder. Es ist also dringend an der Zeit für eine neue Bildungsreform!
Diese Folge hat sich einige Facts rund um das Thema soziale Ungleichheit angeschaut. Z.B. die „Kapitale“ anhand derer man soziale Ungleichheit messen kann. **Bildungserfolg **kann ebenfalls auf verschiedenen Ebenen charakterisiert werden. Die soziale Ungleichheit wird nicht nur durch **Leistungstests **wie PISA deutlich, sondern auch durch andere Tests wie z.B. der „ifo – „ein Herz für Kinder“ Chancenmonitor.
Du bist weitergehend an dem Thema interessiert? Die Zentrale für politische Bildung stellt z.B. viele interessante Materialien dazu bereit, sieh dir das gerne an: https://www.bpb.de/
Über **Feedback **oder **Themenwünsche **freue ich mich immer! Das geht ganz einfach per Mail an kontakt@angela-maidhof.de oder über Instagram @embrace.bildung
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Diskriminierung ist auch im Bildungsbereich schon sehr lange ein Thema das im Raum steht. Wusstest du z.B., dass empirische Schulforschung schon in den 60er Jahren eine Diskriminierung im deutschen Schulsystem deutlich machte?
Mit diesem Teaser heiße ich dich herzlich Willkommen bei einer neuen Folge im Podcast Embrace Bildung! Der Podcast, der sich mal so richtig mit bildungsrelevanten Themen beschäftigt und hinter die Kulissen der Bildungswissenschaft schaut. Meine Name ist Angela Maidhof, und ich freue mich, dass du heute wieder eingeschaltet hast!
Diese Folge heute ist der erste Teil von zwei Folgen rund um das Thema soziale Ungleichheit im Bildungskontext. In dieser Folge möchte ich gerne darüber sprechen, was soziale Ungleichheit eigentlich bedeutet, inwiefern es soziale Ungleichheit gibt, und an welchen Merkmalen ich soziale Ungleichheiten bestimmen bzw. messen kann. Im zweiten Teil, der dann später online kommt, habe ich einen ganz besonderen Gast bei mir zu Besuch: Nämlich meinen Mitbewohner Meriton, der bei Arbeiterkind.de aktiv ist, und eine sehr wertvolle Perspektive auf das Thema mitbringt. Du kannst dich also schon mal auf zwei sehr interessante Folgen freuen!
Diese Folge heute ist der erste Teil von zwei Folgen rund um das Thema soziale Ungleichheit im Bildungskontext. In dieser Folge möchte ich gerne darüber sprechen, was soziale Ungleichheit eigentlich bedeutet, inwiefern es soziale Ungleichheit gibt, und an welchen Merkmalen ich soziale Ungleichheiten bestimmen bzw. messen kann. Im zweiten Teil, der dann später online kommt, habe ich einen ganz besonderen Gast bei mir zu Besuch: Lass uns jetzt aber erstmal inhaltlich starten. Ich habe ganz am Anfang gesagt, dass Diskriminierung im Bildungskontext schon immer ein Thema war. Vielleicht fragst du dich jetzt, inwiefern eigentlich?
Diese Folge heute ist der erste Teil von zwei Folgen rund um das Thema soziale Ungleichheit im Bildungskontext. In dieser Folge möchte ich gerne darüber sprechen, was soziale Ungleichheit eigentlich bedeutet, inwiefern es soziale Ungleichheit gibt, und an welchen Merkmalen ich soziale Ungleichheiten bestimmen bzw. messen kann. Im zweiten Teil, der dann später online kommt, habe ich einen ganz besonderen Gast bei mir zu Besuch: Eines der Dinge die ich gleich in meiner Grundvorlesung gelernt hatte, waren die Symbolfiguren von Diskriminierung. Damals, so ungefähr in den 60er, aber auch schon davor, waren vor allem Mädchen, Kindern aus ländlichen Gegenden, katholische Kinder und Jugendliche und Arbeiterkinder benachteiligt. Und daraus setzte sich dann die Kunstfigur des katholischen Arbeitermädchens vom Land zusammen. Die wurde dann zum Ziel von schulpolitischen Reformen.
Diese Folge heute ist der erste Teil von zwei Folgen rund um das Thema soziale Ungleichheit im Bildungskontext. In dieser Folge möchte ich gerne darüber sprechen, was soziale Ungleichheit eigentlich bedeutet, inwiefern es soziale Ungleichheit gibt, und an welchen Merkmalen ich soziale Ungleichheiten bestimmen bzw. messen kann. Im zweiten Teil, der dann später online kommt, habe ich einen ganz besonderen Gast bei mir zu Besuch: Und das hat mehr oder weniger gut geklappt. Seit den Zeiten der Bildungsexpansion der 60er und 70er Jahre ist das katholische Bildungsdefizit ebenso verschwunden wie der Bildungsrückstand von Mädchen (zumindest in Deutschland). Dass es Leistungsunterschiede zwischen Mädchen und Jungen in bestimmten Fächern gibt, ist auf andere Gründe zurückzuführen und wird sicherlich auch mal Podcast-Thema. Systematisch diskriminiert und ausgeschlossen von Bildung, wie es früher einmal war, werden Mädchen auf jeden Fall nicht mehr.
Diese Folge heute ist der erste Teil von zwei Folgen rund um das Thema soziale Ungleichheit im Bildungskontext. In dieser Folge möchte ich gerne darüber sprechen, was soziale Ungleichheit eigentlich bedeutet, inwiefern es soziale Ungleichheit gibt, und an welchen Merkmalen ich soziale Ungleichheiten bestimmen bzw. messen kann. Im zweiten Teil, der dann später online kommt, habe ich einen ganz besonderen Gast bei mir zu Besuch: Insgesamt können wir also sagen, es hat sich zwar was getan im Bildungssystem, aber es herrscht noch lange keine Bildungsgerechtigkeit. Denn wer z.B. immer noch systematisch diskriminiert wird sind Arbeiterkinder. Im Prinzip ist also eine neue Symbolfigur entstanden, nämlich der Stadtjunge mit Migrationshintergrund und prekären sozialen Status. Das heißt, die nächste Bildungsreform weiß schon mal, an welcher Persona sie sich sozusagen orientieren sollte.
Diese Folge heute ist der erste Teil von zwei Folgen rund um das Thema soziale Ungleichheit im Bildungskontext. In dieser Folge möchte ich gerne darüber sprechen, was soziale Ungleichheit eigentlich bedeutet, inwiefern es soziale Ungleichheit gibt, und an welchen Merkmalen ich soziale Ungleichheiten bestimmen bzw. messen kann. Im zweiten Teil, der dann später online kommt, habe ich einen ganz besonderen Gast bei mir zu Besuch: Das heißt, sobald wir über Arbeiterkinder und Akademikerkinder sprechen, sprechen wir auch automatisch über soziale Schichten, und dieses Bild von den Schichten impliziert im Prinzip auch schon, dass diese Schichten nicht gleich sind. Sie sind also ungleich. Sozial ungleich sozusagen.
Diese Folge heute ist der erste Teil von zwei Folgen rund um das Thema soziale Ungleichheit im Bildungskontext. In dieser Folge möchte ich gerne darüber sprechen, was soziale Ungleichheit eigentlich bedeutet, inwiefern es soziale Ungleichheit gibt, und an welchen Merkmalen ich soziale Ungleichheiten bestimmen bzw. messen kann. Im zweiten Teil, der dann später online kommt, habe ich einen ganz besonderen Gast bei mir zu Besuch: Aber was genau wird eigentlich unter dem Begriff soziale Ungleichheiten verstanden?
Diese Folge heute ist der erste Teil von zwei Folgen rund um das Thema soziale Ungleichheit im Bildungskontext. In dieser Folge möchte ich gerne darüber sprechen, was soziale Ungleichheit eigentlich bedeutet, inwiefern es soziale Ungleichheit gibt, und an welchen Merkmalen ich soziale Ungleichheiten bestimmen bzw. messen kann. Im zweiten Teil, der dann später online kommt, habe ich einen ganz besonderen Gast bei mir zu Besuch: Dafür habe ich recherchiert und eine Definition die ich mitgebracht habe und gerne vorlesen möchte stammt von der Bundeszentrale für politische Bildung. Die sagen folgendes. Soziale Bildungsungleichheiten liegen vor, wenn zwischen Bildungserfolg und sozialer Herkunft ein systematischer Zusammenhang in dem Sinne besteht, dass Personen, die ein bestimmtes Herkunftsmerkmal aufweisen (die z. B. aus einer bestimmten sozialen Schicht kommen) im Allgemeinen größeren oder geringeren Erfolg im Bildungssystem haben (z. B. mit Blick auf den erreichten Bildungsabschluss) als Personen, bei denen das entsprechende Herkunftsmerkmal eine andere Ausprägung aufweist.
Diese Folge heute ist der erste Teil von zwei Folgen rund um das Thema soziale Ungleichheit im Bildungskontext. In dieser Folge möchte ich gerne darüber sprechen, was soziale Ungleichheit eigentlich bedeutet, inwiefern es soziale Ungleichheit gibt, und an welchen Merkmalen ich soziale Ungleichheiten bestimmen bzw. messen kann. Im zweiten Teil, der dann später online kommt, habe ich einen ganz besonderen Gast bei mir zu Besuch: An der Stelle ist es auch wichtig zu erwähnen, dass man sowohl den Bildungserfolg als auch die soziale Herkunft anhand unterschiedlicher Merkmale betrachten kann, und soziale Ungleichheit damit auch verschiedene Erscheinungsformen bekommt.
Diese Folge heute ist der erste Teil von zwei Folgen rund um das Thema soziale Ungleichheit im Bildungskontext. In dieser Folge möchte ich gerne darüber sprechen, was soziale Ungleichheit eigentlich bedeutet, inwiefern es soziale Ungleichheit gibt, und an welchen Merkmalen ich soziale Ungleichheiten bestimmen bzw. messen kann. Im zweiten Teil, der dann später online kommt, habe ich einen ganz besonderen Gast bei mir zu Besuch: Ich würde sagen, das schauen wir uns jetzt mal genauer an. Wie kann ich eigentlich überhaupt soziale Ungleichheit messen?
Diese Folge heute ist der erste Teil von zwei Folgen rund um das Thema soziale Ungleichheit im Bildungskontext. In dieser Folge möchte ich gerne darüber sprechen, was soziale Ungleichheit eigentlich bedeutet, inwiefern es soziale Ungleichheit gibt, und an welchen Merkmalen ich soziale Ungleichheiten bestimmen bzw. messen kann. Im zweiten Teil, der dann später online kommt, habe ich einen ganz besonderen Gast bei mir zu Besuch: Da gibt es grob gesagt drei verschiedene Merkmale, die auch “Kapitale” genannt werden.
Das erste davon ist auch das, was dir wahrscheinlich als erstes in den Sinn kommt, wenn du an soziale Ungleichheit denkst, nämlich das ökonomische Kapital. Also ganz klassisch: In welchem Beruf arbeiten deine Eltern? Was verdienen deine Eltern? Wie viel Macht oder Prestige haben sie?
Das erste davon ist auch das, was dir wahrscheinlich als erstes in den Sinn kommt, wenn du an soziale Ungleichheit denkst, nämlich das ökonomische Kapital. Also ganz klassisch: Neben der reinen Geld- und Machtfrage geht es aber noch viel weiter. Und das finde ich persönlich auch noch interessanter. Nämlich das kulturelle Kapital. Dazu zählen die in der Herkunftsfamilie vorherrschenden Wertorientierungen und Einstellungen, beispielsweise der Wert, den Eltern einer möglichst umfassenden Bildung ihrer Kinder beimessen. Genauso zählt auch die Bereitschaft der Eltern dazu, den Eintritt ins Erwerbsleben der Kinder zugunsten einer längeren Bildungslaufbahn hinauszuzögern. Sozusagen die Frage, kann ich es mir erlauben nach dem Schulabschluss erstmal ein FSJ oder Work and Travel irgendwo zu machen, oder fange ich lückenlos die Ausbildung oder das Studium an, weil ich es muss.
Was auch zum kulturellen Kapital zählt ist der Besitz von Kulturgütern wie Bücher, Instrumente und Kunstwerke, die bestimmte Bildungserfahrungen in der Familie ermöglichen und eine gewisse Vertrautheit mit den "höheren" Kulturgütern einer Gesellschaft stiften. Auch hier kann es riesige Unterschiede geben: Wird ein Kind z.B. gefühlt jeden Tag in eine andere Aktivität gesteckt, z.B. Klavier, Tennis, reiten und malen, oder ist kein Geld da um den Vereinsbeitrag zu zahlen oder die Dinge zu kaufen, die für das Hobby nötig wären.
Ein random Fact an der Seite: Es gibt natürlich Fragebögen, die all diese Kapitale abfragen, und dann z.B. danach fragen, wie viele Bücher man denn daheim hätte. Ich war mal in einer Diskussionsrunde, die grob gesagt auch das Überthema Diskriminierung hatte. Dort hat eine Besucherin angemerkt, dass sie in ihrem Heimatland unglaublich viele Bücher hatte, aber nur mit einem Koffer nach Deutschland gekommen ist. Natürlich kann sie nicht einen Koffer voller Bücher mitnehmen – du siehst also schon das Paradox und die Schwierigkeit, die Kapitale so richtig genau zu erfassen.
Ein random Fact an der Seite: Last but not least gibt es auch noch das soziale Kapital. Gemeint ist damit ein dauerhaftes Netzwerk sozialer Beziehungen, auf das man zurückgreifen kann, das einem hilft. Z.B. ob sich die Eltern schon mit dem Studium auskennen und Tipps zur Immatrikulation oder Prüfungsvorbereitung geben können. Genauso zählt aber auch der Großonkel mit einer Wohnung in München dazu, bei dem man ganz einfach eine Weile bleiben kann oder die entfernte Familienfreundin, die in einem angesehenen Unternehmen arbeitet und dir mal schnell einen Praktikumsplatz besorgen kann. Allgemein gesprochen also Vitamin B auf allen Ebenen.
Ein random Fact an der Seite: Soweit so gut. Jetzt haben wir ja vorhin auch über Bildungserfolg gesprochen, aber was ist das eigentlich bzw. wie messe ich das?
Ein random Fact an der Seite: Subjektiv kann das natürlich sehr sehr unterschiedlich aussehen, „objektiv“ gesehen gibt es hier aber ein paar Kriterien, die man hier nennen kann.
Ein random Fact an der Seite: Zum einen auf der Ebene der Partizipation. Partizipation bezeichnet den Zugang zu bzw. die Beteiligung an Bildungsangeboten. Das fängt an mit der Kindertageseinrichtung, einem bestimmten Bildungsgang in der Sekundarstufe I, einer spezifischen Ausbildung oder dem Zugang zur Hochschule in den verschiedenen Studienangeboten, bis hin zu den Angeboten der Weiterbildung im Erwachsenenalter. Hier gibt es z.B. auch Daten die zeigen, dass es für Kinder aus ärmeren Familien richtig schwierig ist einen Kita-Platz zu ergattern, was in sich einfach bitter ist, weil die ja eigentlich schon möglichst früh versuchen wollen Ungleichheiten von Zuhause auszugleichen.
Ein random Fact an der Seite: Dann gibt es noch die Ebene der Leistungen. Was hier mit reinzählt, ist einmal die Leistung in sog. Schulleistungsvergleichen, vielleicht erinnerst du dich noch an Vergleichsarbeiten, die du mal schreiben musstest. Was aber das offensichtlichste ist, ist die “klassische” individuelle Leistungsbewertung, also die Noten zwischen 1-6. Die sind ein fester Bestandteil im deutschen Bildungssystem, ob das so sinnvoll ist, das habe ich in der letzten Folge thematisiert.
Ein random Fact an der Seite: Last but not least gibt es noch die Ebene der Zertifizierung – d. h. die Bescheinigung der in einem bestimmten Bildungsgang erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten durch ein allgemein anerkanntes Abschlusszertifikat. Vielleicht warst du auch schon mal genervt davon, dass es nicht ausreicht, wenn du ganz viele Bücher zu einem Thema gelesen hast und super viel Wissen dir dadurch angeeignet hast, sondern du ein Papier brauchst, auf dem das auch steht. Der Witz an der Sache ist, so ein Zertifikat zu bekommen ist oftmal sehr teuer, und qualitativ auch nicht zwangsweise hochwertig.
Ein random Fact an der Seite: Zertifikate sind natürlich aber nicht nur Bescheinigungen über extra Skills die man sich angeworben hat, sondern auch einfach das Abschlusszeugnis. Und auch das ist erstmal sehr relevant mit Blick auf soziale Ungleichheiten, denn mit diesen Abschlusszeugnissen kommt auch eine Berechtigungsfunktion hinzu, d. h. sie entscheiden maßgeblich darüber, welche weiterführenden Bildungsangebote (berufliche Ausbildungsgänge, Hochschule) dem Einzelnen nach der Schule offenstehen.
Ein random Fact an der Seite: So, jetzt fühlt es sich an als ob wir schon lange reden, aber wir sind noch überhaupt nicht am Kern von unseren Punkt angelangt. Wir haben ja am Anfang gesagt, es geht um soziale Ungleichheiten, und ich habe ja schon gesagt es gibt ganz viele soziale Ungleichheiten. Aber wie groß sind die eigentlich?
Ein random Fact an der Seite: Um das festzustellen gibt es verschiedene Studien, die das untersuchen. Eine davon ist z.B. PISA, die macht alle drei Jahre Leistungstests in Lesen, Mathe und den Naturwissenschaften. Zielgruppe sind hier die 15-Jährigen. Dazu habe ich wieder einen interessanten Fact. Als die ersten Ergebnisse vom PISA Test in Deutschland im Jahr 2000 veröffentlicht wurden, gab es einen großen Schreck. Deutschland hatte einerseits bei den Leistungen selbst sehr schlecht abgeschnitten im Vergleich zu den damals 30 anderen Ländern. Andererseits hat man da aber auch gesehen, dass in Deutschland, von allen westlichen Ländern, der sozioökonomische Status am stärksten im Vergleich zu anderen Ländern den Bildungserfolg vorhersagt. Deshalb spricht man auch vom PISA-Schock.
Ein random Fact an der Seite: Aber es gibt nur PISA, sondern auch andere Tests. Z.B. der „ifo – „ein Herz für Kinder“ Chancenmonitor. Dieser Chancenmonitor dokumentiert, wie (un-)gerecht die Bildungschancen von Kindern aus verschiedenen Familien in Deutschland verteilt sind. Dazu misst er die Wahrscheinlichkeit, ein Gymnasium zu besuchen, in Abhängigkeit vom familiären Hintergrund.
Ein random Fact an der Seite: Auch hier waren die Ergebnisse aus dem Chancenmonitor 2023 sehr eindeutig in eine Richtung, nämlich dass es einen sehr großen Unterschied bei der Wahl der weiterführenden Schule macht, woher die Eltern kommen.
Die Unterschiede haben ein gewaltiges Ausmaß: Die Wahrscheinlichkeit, ein Gymnasium zu besuchen, liegt bei 21,5 %, wenn ein Kind mit einem alleinerziehenden Elternteil ohne Abitur aus dem untersten Einkommensviertel und mit Migrationshintergrund aufwächst. Im Gegensatz dazu liegt sie bei 80,3 %, wenn das Kind mit zwei Elternteilen mit Abitur aus dem obersten Einkommensviertel und ohne Migrationshintergrund aufwächst. 21,5% zu 80,3% ist eine enorme Schere.
Die Unterschiede haben ein gewaltiges Ausmaß: So weit, so ungut. Jetzt haben wir darüber gesprochen wie man eigentlich soziale Ungleichheit und Bildungserfolg messen kann, und auch darüber, dass die Ungleichheit sehr groß ist. Jetzt ist natürlich die Frage, wie kommen die ungleichen Bildungserfolge zustande?
Die Unterschiede haben ein gewaltiges Ausmaß: Da gibt es verschiedene Erklärungsversuche. Was ich heute mitgebracht habe sind zwei Mechanismen, die zusammenwirken.
Die Unterschiede haben ein gewaltiges Ausmaß: Zum einen harte, organisatorische Mechanismen. Dazu gehört Z.B. die Aufteilung der Kinder nach der Grundschule in die weiterführende Schule. Das passiert in Deutschland verhältnismäßig früh, wenn man sich andere europäische Länder anschaut.
Die Unterschiede haben ein gewaltiges Ausmaß: Was aber auch in die harten Mechanismen reinfällt, warum die Schere zwischen den sozialen Schichten so groß ist, ist z.B. wieder das Kapital der Eltern. Haben die Eltern die Möglichkeit Nachhilfe & Vereine zu fördern, Ausflüge usw.? Durch all diese Dinge wird die Neugier der Kinder und Jugendlichen und deren Lernen gefördert.
Die Unterschiede haben ein gewaltiges Ausmaß: Auf der anderen Seite gibt es auch weiche, kulturelle Mechanismen. Z.B. eine fehlende Pädagogik, die die Unterschiede der Elternhäuser ausgleichen könnte. Was in Schulen aber auch oft der Fall ist, dass Lehrer super motiviert sind den Kindern und Jugendlichen zu helfen und die Probleme erkennen, aber schlichtweg keine Ressourcen, wie z.B. Zeit, da ist um das wirklich zu tun. Der Lehrerberuf wird ja leider immer noch häufig belächelt, aber dazu gibt es eigentlich keinen Grund.
Die Unterschiede haben ein gewaltiges Ausmaß: Was auch noch in die weichen Mechanismen reinzählt ist z.B. das soziale Umfeld der Kinder und Jugendlichen. Wenn die Freunde z.B. selbst auch Bildung für nicht wichtig empfinden, dann wird das jemanden der aus einer Familie kommt bei der das auch so ist nicht unbedingt dazu bringen Bildung auf einmal als super wichtig anzusehen.
Die Unterschiede haben ein gewaltiges Ausmaß: Was ich hier noch am Ende ergänzen will, ist, dass Leistung leider oft nicht der Punkt ist an dem verglichen wird, auch wenn das nach außen so wirken mag. Wie du heißt, wie du aussiehst hat z.B. immer einen Einfluss. Ich hatte in der letzten Folge ja auch über Noten gesprochen, und darüber, dass hier ganz viele soziale Biases mitreinspielen und Noten deshalb eigentlich nie völlig objektiv sein können.
Die Unterschiede haben ein gewaltiges Ausmaß: So viel erstmal von mir für heute. Das war jetzt einmal das gesammelte Wissen rund um soziale Ungleichheit. Ich habe am Anfang darüber gesprochen, dass es bei sozialer Ungleichheit wirklich darum geht, dass bestimmte Menschengruppen systematisch benachteiligt werden. Ich habe die verschiedenen Kapitale erwähnt, anhand deren man das Konstrukt messbar machen kann. Auch über Bildungserfolg habe ich gesprochen und verschiedene Ebenen charakterisiert, wie z.B. die der Partizipation. Und du weißt jetzt auch was der PISA-Schock ist, und dass soziale Ungleichheit einfach wirklich ein großes Problem darstellt, weshalb es dringend Zeit wäre für eine neue Bildungsreform.
Die Unterschiede haben ein gewaltiges Ausmaß: Deshalb sage ich heute Embrace Bildung, weil Bildung keinen Unterschied macht zwischen Menschen – es ist egal ob du arm oder reich bist, egal wie du aussiehst oder heißt, Bildung ist ein Menschenrecht für alle.
Die Unterschiede haben ein gewaltiges Ausmaß: Damit verabschiede ich mich für heute. Denk daran ein Auge auch auf die nächste Folge mit Meriton zu haben. Hab noch eine gute Zeit, Tschüs und bis zum nächsten Mal!
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